Clea Stracke & Verena Seibt
Zum Werk
Eine ihrer bekanntesten Arbeiten ist die Videoinstallation „Und das Schiff fährt“ (2009), die sie im Rahmen ihres Studienabschlusses präsentierten. In dieser Installation setzen sich die Künstlerinnen mit der Architektur des Kunstakademiegebäudes von Coop Himmelb(l)au sowie mit den Strukturen des Lehrbetriebs und dem “Wesen des Künstlers“ auseinander. Im Video transformieren sie das Gebäude der Münchner Kunstakademie in ein Schiff, dass dem Wellengang auf hoher See ausgesetzt ist. Dabei wird die reale Fassade des Gebäudes in eine fiktive Kulisse umgedeutet, die metaphorisch auf die instabilen und schwankenden internen Strukturen der Akademie verweist. Wie die Künstlerinnen erklären, symbolisiert das schwankende Schiff die tatsächliche Unbeständigkeit der akademischen Welt.
Untermalt von Franz Schuberts „An die Musik“ (D 547 op. 88,4) entsteht eine grotesk-komische, aber auch melancholische Stimmung, in der die Komik des Films mit der Sehnsucht der spätklassischen Musik kollidiert. Diese musikalisch-bildhafte Vision persifliert auf humorvolle Weise das akademische Selbstverständnis und die oft distanzierte Wahrnehmung von Realität, begleitet von einer gleichnishaften Selbstironie.
Das Schlussbild der Installation zeigt ein verkleinertes Modell des Coop Himmelb(l)au-Baus, das wie ein Schiff in den Wellen des Bodensees verschwindet und in der Ferne zu entgleiten scheint.
Zum Künstler
Verena Seibt und Clea Stracke studierten von 2001 bis 2009 an der AdBK.
Verena Seibt und Clea Stracke arbeiteten von 2006 bis 2016 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre künstlerische Praxis setzte sich mit realen städtischen, sozialen, architektonischen und institutionellen Räumen auseinander und brachte auf humorvoll-ironische Weise „verschüttete Wahrheiten“ dieser Räume ans Licht.